Yves Bichsel, 50, aktuell Generalsekretär der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern (GEF), wird neuer Generalsekretär von Bundesrat Albert Rösti.

Yves Bichsel ist ein SVPler durch und durch. Bekannt vor allem von verschiedenen Generalsekretariatsposten unter Ueli Maurer, aber auch auf dem Parteisekretariat der SVP Schweiz. Er wechselte ziemlich oft den Job, blieb aber immer nahe an einem SVP-Magistraten dran. Warum wurde er nicht selber Politiker? 

Auf dem SVP-Parteisekretariat übernahm er den Chefposten, räumte ihn aber nach nur 5 Monaten wieder. Damals war zu lesen: «Offensichtlich war dem vierfachen Familienvater die Belastung durch die politische Stabsarbeit zu gross geworden». Die letzten Jahre hat er es nun geschafft, die grosse Gesundheitsdirektion mitzuführen. Die anstrengende Mehrbelastung sollten Bichsel also bekannt sein.  

Gelinde gesagt schwierig sind seine Aussagen zur Klimaerhitzung. Vor etwas mehr als 5 Jahren sprach Bichsel noch von «völlig übertriebener Angstmacherei vor Klimakatastrophen». Das dem nicht so war und ist, sollte nun (hoffentlich) auch bei ihm angekommen sein. Als Dr. chem. ETH sollte Bichsel die wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um die Klimaerhitzung verstehen können. Noch dazu ist er jetzt an einem Posten, wo er aktiv Massnahmen gegen die Klimaerhitzung umsetzen könnte. Und auch die Dringlichkeit des Anliegens, sollte ihm wissenschaftlich einleuchten. 

Schwierig ist auch Bichsels Verständnis von Demokratie. In der von Bichsel geführten Sozialdirektion des Kantons Bern wurden die Akteure im Sozialbereich kaum angehört. Stattdessen drückten er und sein Chef Pierre-Alain Schnegg den Sozialabbau durch. Ein  Gespann gegen Minderheiten. 

Nun führen also zwei Doktoren in Naturwissenschaften, die an der ETH studiert haben, das UVEK. Doch eher atypisch für die SVP.  

Wir GRÜNE schauen genau hin, was sie tun oder eben nicht tun werden. Am Verstehen der wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich der Klimaerhitzung sollte es auf jeden Fall nicht liegen. 

Bundesrat Rösti sagte in seiner Antrittsrede im Parlament, dass seine Türe immer offenstehen werde. Das sollte sich auch Yves Bichsel zu Herzen nehmen und die Auflage seines Chefs umsetzen. Wir werden sie nutzen und keep you updated. 

Aline Trede
Nationalrätin BE
@alinetrede